Taxi Apps in Kambodscha: PassApp, Grab, WeGo und mehr

Taxi Apps in Kambodscha (PassApp, Grab, WeGo)
Mittlerweile sind Taxi-Apps aus Kambodscha nicht mehr wegzudenken. Damit lässt sich bequem auf dem Smartphone ein Taxi, ein Tuk Tuk oder eine Rikscha bestellen. Neben Grab, was auch aus den Nachbarländern bekannt ist, gibt es auch lokale App-Anbieter wie PassApp und WeGo.
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Mobilität in Kambodscha war schon immer so ein Thema.

Die klassischen Tuk Tuk-Rikschas waren lange Zeit das Fortbewegungsmittel Nr. 1 in Kambodscha für ausländische Besucher. Manch einer hat sich jedoch über intransparente Preise oder aggressives Feilbieten geärgert (Stichwort: „Tuk Tuk Mafia“).

So schlimm war es eigentlich nicht. Die Konkurrenz war schon immer hart und auch die Tuk Tuk-Fahrer wollen ihre Familien ernähren.

Doch natürlich war es nur eine Frage der Zeit, bis Taxi App-Anbieter (sog. „Ride-Hailing-Dienste“) auch in Kambodscha loslegen. In Nachbarländern wie Thailand oder Vietnam haben diese das schon lange getan.

Und diese haben durchaus eine kleine Revolution losgetreten: Innerhalb von wenigen Monaten sind plötzlich LNG-Motorradrikschas, die für Taxi App-Anbieter wie PassApp, Grab oder WeGo fahren, zuhauf in den Straßen von Kambodscha zu sehen.

Taxi App-Anbieter in Kambodscha

PassApp, Grab und WeGo

Die drei populärsten Taxi Apps sind derzeit PassApp, Grab und WeGo.

PassApp und WeGo sind Taxi App-Anbieter, die ausschließlich in Kambodscha operieren.

Grab ist ein Unternehmen aus Singapur, welches sich zum größten Ride-Hailing-Player in Südostasien entwickelt hat. So hat Grab kürzlich auch das Uber-Geschäft in Südostasien übernommen.

Uber in Kambodscha – das ist war nur kurz verfügbar.

Grab ist bei den Taxi-Preisen etwas teurer als PassApp oder WeGo, dafür ist die App aber ausgereifter und der ein oder andere Südostasien-Reisende hat ggf. bereits einen Grab-Account.

Derzeit (als dies hier entstand), ist Grab jedoch nur in Phnom Penh und Siem Reap verfügbar.

PassApp gibt es beispielsweise auch in anderen Städten wie Battambang.

Download Kambodscha Taxi App

Fahrzeuge der Taxi Apps

LNG-Rikscha indischer Bauart

PassApp Taxi Kambodscha

Die neuen LNG-Rikschas sieht man in Kambodscha nun allenthalben – hier mit PassApp-Branding.

Das günstigste Verkehrsmittel ist eine LNG-Rikscha indischer Bauart.

LNG steht für Liquid Natural Gas – hier wird also Flüssigerdgas statt Benzin getankt. Das ist günstiger aber auch besser für die Umwelt, den LNG stößt bei der Verbrennung grundsätzlich weniger schädliche Emissionen aus.

Die LNG-Rikschas sind die günstigste „taxiähnliche“ Möglichkeit in Kambodscha herumzukommen. Bei PassApp gibt es Fahrten mit der Rikscha schon für 1.000 KHR pro Kilometer (0,25 US$) + 2.500 KHR (0,63 US$) einmalige Servicegebühr bei einem Minimum von 3.000 KHR pro Fahrt (0,75 US$).

Zu beachten ist: In den LNG-Rikschas aus Indien ist weniger Platz als im traditionellen Khmer-Tuk Tuk.

Zwei Rucksäcke passen unter die Beine – viel mehr aber nicht.

Wer z.B. vom Flughafen Phnom Penh in die Innenstadt von Phnom Penh möchte und Gepäck dabei hat, sollte also eine andere Fahrzeugklasse wählen.

Khmer-Tuk Tuk

Tuk Tuk Kambodscha

Auch das klassische Tuk Tuk ist aus den Straßen in Kambodscha nicht wegzudenken.

Das Khmer-Tuk Tuk ist das traditionelle Fortbewegungsmittel in Kambodscha. Hier wird das Tuk Tuk als Anhänger auf einem Motorrad angebracht.

Tuk Tuk-Fahrer fanden die Taxi Apps zunächst wenig erfreulich.

Wettbewerb gab es schon immer viel und da die Taxi Apps dank hohem Bedienkomfort und transparenten, günstigen Preisen durchaus Kunden anlockten, wurde der tägliche Kampf um Kunden noch härter.

Die Taxi Apps haben reagiert und bieten das Khmer-Tuk Tuk nun auch an.

Tuk Tuk-Fahrer haben so die Möglichkeit, sich bei einem Taxi App-Anbieter zu registrieren und an dem Wandel teilzuhaben.

Die Tuk Tuk-Preise sind ähnlich wie die für die LNG-Rikscha.

Bei PassApp-Taxi liegen die Tuk Tuk-Preise bei 1.000 KHR pro Kilometer (0,50 US$) + 3.000 KHR (0,75 US$) einmalige Servicegebühr bei einem Minimum von 4.000 KHR pro Fahrt (1,- US$).

Bis auf die Servicegebühr („Flag Down Fee“) sind die Tuk Tuk-Preise also identisch wie die Fahrtpreise für eine LNG-Motorradrikscha.

Vorteile Khmer-Tuk Tuk: Mit etwas Improvisieren ist z.B. Platz für zwei Fahrtgäste + zwei Koffer + Handgepäck.

Taxi

PassApp-Screenshot

Screenshot aus der PassApp mit verschiedenen Transportmitteln – auch Taxi.

Auch „normale“ Taxis können mit den Apps gebucht werden.

Das ist ein Fortschritt.

In Phnom Penh und Siem Reap gibt es z.B. schon länger „Metered Taxis“, also solche die mit einem Taximeter fahren.

Jedoch sind diese eher rah im Straßenbild und können nicht einfach an der Straße heran gewunken werden (höchstens mit viel Glück).

Da machen es Taxi Apps schon einfacher (und die Preise transparenter).

Noch mehr gilt das für „inoffizielle Taxis“.

Häufig lief es in Kambodscha nämlich so: Man muss von A nach B, fragt herum, irgendwer kennt jemanden, telefoniert und organisiert ein Taxi. Ob der Taxi-Preis gut ist, das ist eher Glücksache.

PassApp-Taxi berechnet folgende Taxi-Preise: 2.200 KHR pro Kilometer (0,55 US$) + 2.000 KHR (0,50 US$) einmalige Servicegebühr bei einem Minimum von 6.000 KHR pro Fahrt (1,50 US$).

Bei Grab sind es in der Kategorie „JustGrab“ (Taxi oder Auto) folgende Taxi-Preise: 2.500 KHR pro Kilometer (0,63 US$) + 3.000 KHR (0,75 US$) einmalige Servicegebühr bei einem Minimum von 5.000 KHR pro Fahrt (1,25 US$).

Taxi-Erfahrungen in Kambodscha mit den Apps

Zuverlässigkeit der Taxi-Dienste über die Apps

Anfangs wurde häufig immer wieder von kleinen Problemen berichtet.

Die Fahrer waren das navigieren mit GPS nicht gewohnt oder aber jemand anderes setzte sich in das bestellte Tuk Tuk oder Taxi – ärgerlich, wenn eine Kreditkarte hinterlegt ist.

Mittlerweile sind meine Erfahrungen mit den Taxi Apps aber ganz gut.

Die GPS-Navigation hat bei mir immer geklappt und die Fahrer scheinen nun angehalten zu sein, beim Einsteigen zu prüfen, ob es auch der richtige Fahrgast ist 🙂

Viele Fahrer sprechen wenig oder gar kein Englisch. Es geht aber auch ohne.

Alle Apps, die ich ausprobiert habe (Grab, PassApp und WeGo), bieten die Möglichkeit, das Fahrtziel gleich bei Bestellung anzugeben. Bei Grab ist das Pflicht, bei PassApp und WeGo freiwillig.

Empfehlenswert ist es, diese Möglichkeit zu nutzen. Ist die Verständigung auf Englisch schwierig, geht es so zur Not auch ganz ohne weitere Absprachen.

Trinkgeld wird nach der Fahrt erfahrungsgemäß keines erwartet, jedoch gerne angenommen.

Taxi in Kambodscha per App und die ethische Seite

Ob man die Entwicklung der Taxi Apps in Kambodscha aus Sicht der Fahrer gut finden sollte, ist eine andere Frage.

Wer z.B. bei Grab, PassApp oder WeGo mit einer indische LNG-Rickscha einsteigt, kauft diese für ca. 3.000 US$ oder mietet eine Rikscha für ca. 150 US$ / Monat.

Mit dieser  „Investition“ kann der Fahrer bei einer Taxi App einsteigen.

Ein Teil der Erlöse behält die Plattform ein, die übrigen Erlöse gehen an den Fahrer.

Ein Rikscha-Fahrer in Phnom erzählte mir, er mache an einem üblichen Tag ca. 80.000 KHR (20,- US$). Er fährt für zwei Apps und arbeitet lange.

Bei zwanzig Arbeitstagen (es dürften in der Praxis mehr sein), würde er ca. 400,- US$ im Monat erlösen, wofür die Kosten für die Rikscha und den Sprit abgehen.

Viele Tuk Tuk-Fahrer spekulieren eher auf wenige, dafür aber einträgliche Jobs am Tag. Diese Fahrer warten die meiste Zeit auf (lukrative) Kunden und verdienen das Geld mit einer Handvoll Fahrten.

Ein Beispiel sind Tuk Tuk-Fahrten in Siem Reap – die klassische Tour durch den Archäologischen Park Angkor. Das sind Tagesausflüge und entsprechend lukrativ für die Tuk Tuk-Fahrer.

Ich persönlich nutze sowohl Taxi Apps als auch die „althergebrachten“ Taxi- und Tuk Tuk-Dienste in Kambodscha. Taxi Apps dabei eher für kurze Strecken – es geht einfach schneller.

In den nächsten Jahren dürfte sich noch einiges zum Thema Mobilität in Kambodscha tun.

2 Kommentare
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1618 Kommentare aus der Trip Angkor-Community
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  • Konstantin sagt:

    Hallo Patrick ,

    Wir haben unseren Urlaub über PassApp mit sehr viel Zufriedenheit genutzt. Eine lokale Simkarte ist für den regelmäßigen Gebrauch unerlässlich, da ich nur so auch unterwegs ein Taxi rufen kann.

    Nur für den Gebrauch in Sihanoukville muss ich eine Warnung aussprechen: wir hatten mehrfach das Problem, dass die Fahrer dort (und auch nur dort) zwar kamen, die Fahrten aber nicht annahmen. Das merkten wir meist erst während der Fahrt und plötzlich wollten die Fahrer am Ende der Fahrt 2 bis 3 Dollar mehr als den angezeigte Preis. In meinen Augen schon dreist, passt aber zum Gesamtbild der Stadt,also Augen auf! Am besten vorher abklären und im Zweifel nicht einsteigen.

    Liebe Grüße, Konstantin

    • Patrick sagt:

      Hallo Konstantin,

      danke für das Feedback zu den Taxi-Apps in Kambodscha.

      Ich nutze die Apps für kurze Stadtstrecken auch gerne und hatte noch keine Probleme (auch nicht in Sihanoukville 🙂 ). Auch da die Preise wirklich sehr günstig sind, darf man in meinen Augen durchaus ein (freiwilliges) Trinkgeld spendieren.

      Viele Grüße,
      Patrick

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